Nordkapp von Osten gesehen, dahinter Knivskjellodden, der nördlichste Punkt
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By Holger Melms
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Mein Standard-Browser, mit dem ich auch meine Seiten teste.
Ohne hier nachzuschlagen ist wie Essen ohne Messer und Gabel (und ohne Löffel)

Durch Troms
(Hekkingen - Gibosund - Harstad)

 

 

 

 

Ablegen in Hekkingen früh um halb Acht. Jeder, der mit einem Boot durch den Sund von Hekkingen fährt, hat seit 40 Jahren diesen Blick.
 

 

 

Malangen im Dunst. Weit im Hintergrund der Rystraumen. Beginnt hier (Skorliodden mit Geschützbunkern) schon an Steuerbord der Gisund(et)?
 

 

 

Und da ist er wie befürchtet: der Seenebel (tåke), durch den die Personenfähren (Katamarane) mit 35 Knoten zwischen Tromsö nach Finnsnes hin und zurück rasen.
 

 

 

Glücklicherweise löst er sich langsam wieder auf. Von Wind keine Spur. Und angenehm warm.
 

 

Gibostad

Ich bin, glaube ich, schon fünfmal an Gibostad vorbeigesegelt, weil ich nie erkennen konnte, an welchem der vielen verfallenden Kais man evtl. noch festmachen könnte. Diesmal war es windstill und warm. Das sind Bedingungen, unter denen ich immer sehr experimentierfreudig bin. Also hin, irgendetwas wird sich finden lassen.
 

 

 

Es gibt sogar einen Schwimmsteg, an dem drei saubere Fischerboote liegen. Hier kann man sogar für den vernünftigen Preis von 30 NOK offiziell übernachten. Schade, hætte ich eher entdecken sollen. Mit andern Worten: eine Empfehlung.

Für den geplanten kurzen Landgang lege ich PHINE in die zweite Reihe.
 

 

 

Zum hundertsten Mal sehe ich dieses Verfallenlassen und zum hunderstmal denke ich: ich verstehe diese Norweger nicht.

Das war mal das Zentrum von Gibostad, das mit dem Brückenbau bei Finnsnes seine Bedeutung verlor. OK. Aber hier ist nicht Hjelmsöy am Ende der Welt, sondern ein leicht zugänglicher Ort mitten in einer reichen Provinz und mitten in einem wohlhabenden Ort. Wieso schaffen es die ärmeren Schweden, ihre Vergangenheit zu pflegen?
 

 

 

Man hat sich offensichtlich bemüht, den Komplex der alten Häuser am Hafen zu erhalten, was ich aus dem “Telegrafbua”-Schild schließe. Es gibt auch einen Gibostadmartna (Markt) einmal im Jahr.*

Leute, das ist nicht irgendeine finstere Ecke, die ich extra suchen musste. Das ist das Erste, was man sieht, wenn man von der Wasserseite kommend in diesem Land, dass ununterbrochen seine “kystkultur” beschwört, den Ort betritt.

*Gefunden unter: http://www.gibostadmartna.no/
 

 

 

Muss man neben diesem Schrott leben und 60 oder 100 Jahre warten, bis der letzte Pfosten vermorscht oder zum Unterwasser-Hindernis geworden ist? Die Fähre, für die dieser Fähranleger gebaut wurde, ist seit 1972 (also seit 34 Jahren), als die Brücke bei Finnsnes gebaut wurde, nicht mehr in Betrieb.

Und wie man an den Privathäusern sieht: eine Arme-Leute-Gegend ist das nicht.
 

 

 

Der nett aussehende Ort hat eine günstige Lage und war wohl mal so etwas wie die Hauptstadt von Senja. - Nicht ganz.

Im Internet finde ich unter http://www.botnhamn.com/Neighbourhood/Gibostad.htm:

“Gibostad is a former trading centre and many of the buildings in the harbour area are about 200 years old. As the place is very fertile and facing south it is perfect for farming, and that's why it is also the home of an agricultural school. Gibostad is the largest village on Northern Senja, located about midway between Botnhamn and Finnsnes, where the strait of Gisundet is at the narrowest. The place is absolutely worth a visit.”


 

 

Strahlende Sonne und spiegelglattes Wasser am Nachmittag auf dem Weg nach Finnsnes.
 

 

 

Nachdem ich dort (beim Yachtgeschäft mit der Tankstelle) angekommen bin, getankt , eingekauft und gegessen habe, ist der fahl-blaue Himmel nur noch durch ein Wolkenloch zu sehen.

Es war ein langer Tag mit ständig laufender Maschine. Ich beschließe, an dem Tanksteg zu übernachten. (“Noch ein Stück weiter” geht nicht. Die Häfen sind auf dieser Innenstrecke dünn gesäht.)

Finnsnes ist mir diesmal keinen Stadt-Besuch und kein Foto wert. Am nächsten Tag wartet der elend öde Solbergfjord auf mich, da ist es sinnvoll, schon sehr früh am Morgen abzulegen.


Wie erwartet und nicht zu vermeiden kann ich im Solbergfjord kaum segeln (schwacher achterlicher Wind ohne viel Regen) und erreiche wenigstens ohne großen Streß die Duröysundbrücke. Die innere, östliche Seite der Insel Düröy hat wenigstens ein paar nette, klitzekleine Orte in Sichtweite. An der Südspitze der Insel kann ich zumindest theoretisch Harstad am Horizont sehen.
 

 

 

Auf halber Strecke zwischen Duröy und Harstad liegt dieser kleine Hafenort: Engenes. Hier hat man sich schnell genug auf Angel-Touristen umgestellt.

Jetzt ist sicher, dass ich wie angekündigt Harstad an diesem Freitag Abend erreichen werde. Das Wetter ist meist sonnig, warm und ruhig.
 

 

 

Auf dem Vorschiff auf dem Rücken liegend betrachte ich mir in der Sonne meinen Mast, der seit nun 4 Jahren an seinem Platz steht.
 

 

 

Die Cumulus-Wolken über dem Festland (südlich Rolla) können mich auch nicht mehr besonders beeindrucken, denn ...
 

 

 

... Harstad ist bereits gut zu erkennen. Damit habe ich die südlichste Stadt der Provinz Troms erreicht. Ich war hier seit 1997 mehrere Male und immer hat mir das Städtchen gut gefallen.

 

 

 

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Zuletzt bearbeitet / korrigiert / erweitert / Verweise (links) getestet am: 5. November 2006