By Holger Melms
Share Alike

Except where otherwise noted, content on this site is licensed under a Creative Commons  License.

Mein Standard-Browser, mit dem ich auch meine Seiten teste.
Ohne hier nachzuschlagen ist wie Essen ohne Messer und Gabel (und ohne Löffel)
Nordkapp von Osten gesehen, dahinter Knivskjellodden, der nördlichste Punkt
1993
1994
1997
2002
2003
2004
2005
2006
2007
 

Nygårdsjøen bei Bodö

- einmal hin und zurück -

 


Der Zweck der einwöchigen Übung: mein Auto nachholen.
(2500 km Bahn, Schiff und Auto)
 

 

 

 

 

 

 

Die Hinfahrt ...

... war, wie ein Einheimischer es nannte, ein logistisches Kunststück. Um Bodö mit der Bahn in 26 und nicht erst nach 36 Stunden zu erreichen, gab es keine andere Möglicheit, als Nygårdsjøen nur an 5 von 7 Wochentagen und an diesen auch erst spät abends um 22:05 anzukommen.

(Es gibt schon lange, seit der Fertigstellung der Öresundbrücke, keinen Nachtzug Hamburg - Helsingborg - Oslo mehr, mit dem man Bodö leicht am frühen Vormittag erreichen konnte.)

Im Detail für Eisenbahn-Freaks, wenn’s die noch gibt:

Helsingborg - Göteborg mit dem “Öresundzug” (14:53 bis 17:15) 2,5 Stunden.
der Zug schaukelt und schwankt, mehr eine S-Bahn als ein Fernzug. Zug hat eine Stunde Verspätung. Habe so etwas geahnt und bin zwei Züge früher gefahren. (Die Züge fahren tagsüber stündlich.)

Göteborg - Oslo (17:50 bis 21:45) 4 Stunden
ein passabler Fernzug, die unsympathische LYNX-Gesellschaft, die einige Jahre die Strece bediente, ist out.

Oslo - Trondheim (23:05 bis 7:00) 8 Stunden.
einziger Nachtzug, Schlaf- und Liegewagen ausgebucht, Sitzwagen zu 80% belegt.

Trondheim - Bodö (7:40 bis 17:25) Knapp 10 Stunden.
einziger Tagzug, allein in einem Abteil dank einer trickreichen Buchung in Oslo.
Der Zug nennt sich Schnellzug und soll bis zu 130 km/ schnell sein.

Bodö - Nygårdsjøen (21:00 bis 22:05) 1 Stunde. (Der Bus fährt weiter nach Halsa.)
einziger Bus nach Ankunft des Tagzuges aus Trondheim.

Preis: Scanrail-Ticket 203 Euro, von 5 Reisetagen (in 2 Monaten) 2 verbraucht.

 

Über das Saltfjell

Diese Hochebene liegt - salopp gesprochen - kurz vor Bodö, links, im Westen, liegt ein ausgedehntes Gletscher-Gebiet (Svartisen), etwas weiter rechts, im Osten, liegt die Grenze zu Schweden.
 

 

 

Dunderland (nach Mo i Rana und vor dem Anstieg zum Saltfjell). Eine Station, die einmal Eisenbahngeschichte geschrieben hat. Heute kaum mehr als eine Haltestelle.
 

 

 

Aufstieg zum Saltfjell. Trotz des tristen Wetters eine Fahrt durch eine Landschaft voll leuchtender Brauntöne. (Sowie einem Hauch von Regenbogen.)
 

 

 

Ich will nicht verschweigen, dass auch bei tristem Wetter die Sonne ein paar Augenblicke scheinen kann.
 

 

 

Die Hochenebene des Saltfjell ist erreicht. Das UFO-ähnliche Gebilde ist das 9 von 12 Monaten geschlossene “Polarkreiszentrum”, das den Auto-Touristen auf der E6 mitteilt, dass sie nun das Reich der Mitternachtssonne betreten und demnach auch ein Andenken zu kaufen hätten.
 

 

Stödi liegt etwas weiter nördlich an der höchsten Stelle der Saltfjellstrecke und hat keinen Bahnhof mehr.
 

 

 

Der Abstieg zurück auf Meeresniveau durch das obere Saltdal (im Vordergrund). Zwischen dem nach rechts ansteigenden Buckel und den schneebedeckten Bergen liegt das Junkerdal, durch das die Straße nach Schweden (Arjeplog) führt.


In Bodö treffe ich mich mit Herrman, der hier auf die Regulierung seines Schadens wartet, und pünktlich um 22:05 holt mich Björnar an der Bushaltestelle in Nygaardsjöen ab. Wir holen mein Auto aus der Halle und reden noch einige Zeit über die Dinge, die sich hier im Sommer verändert haben.
 

 

Die Rückreise

Es gibt im Prinzip vier mögliche Wege, in den Süden zu kommen:

    1. durch Schweden via Junkerdal und Arjeplog,
    2. die E6 über das Saltfjell,
    3. den Reichsweg 17 (Rv 17) entlang der Küste,
    4. die Hurtigrute bis Trondheim oder Bergen ab Bodö oder Örnes.

Ich wähle eine Kombination aus Rv 17 und Hurtigrute.
 

 

Glomfjord und Holandsfjord

 

 

Glomfjord. Ein Ort zum Kopfschütteln. Seit rund hundert Jahren mit Unmengen nahezu kostenlosen Stroms aus Wasserkraftwerken und einem Tiefwasser-Hafen gesegnet, von den deutschen Besatzern als Aluminium-Produzent geschätzt, von einem britisch-norwegischen Kommando-Unternehmen erfolgreich “stillgelegt”, der Goldesel der Gemeinde und dennoch ein trister Ort mit einer mehr als wechselhaften Industriegeschichte in einer imposanten Landschaft.

Die Anlagen sehen auf dem Foto sehen ganz nett aus, in natura scheint es leider so, als würden sie auf Verschleiß gefahren.

Um in den Ort zu kommen, muss man die Rv 17 rechtzeitig verlassen, da ein Tunnel als Ortsumgehung gebaut wurde.




A propos Tunnel, die gibt es hier reichlich. Einige gehören zu einer Betriebsstraße, die zur Errichtung und Wartung des großen Wasserspeichers namens Storglomvatnet am Svartisen-Gletscher gebaut werden musste. Sie ist von Mai bis etwa Oktober schneefrei und darf befahren werden. Man gelangt so bequem auf 600 Meter Höhe.

 

 

 

Das Tor in die Bergwelt von Glomfjord. Wer die Rv 17 zu eilig entlang fährt, kann es allerdings leicht übersehen. Der Betriebsweg zweigt auf den 100 freien Metern zwischen Fykan- und Svartisen-Tunnel ab.
 

 

 

Ich bin zufrieden, dass es zwar regnet aber die Fernsicht nicht allzu stark eingeschränkt ist. Ich stehe auf dem Staudamm und blicke hinab auf die Betriebsstraße.
 

 

 

Wenn ich mich umdrehe, sehe ich die Gletscherzungen des Svartisen, leider mit wenig Fernsicht.
 

 

 

Es gibt noch einen zweiten Staudamm, den man über die Betriebsstraße erreichen kann. Hier liegt ein Parkplatz. Er ist voller Autos, aber weit und breit ist kein Tourist zu sehen.

Es muss in den norwegischen Genen liegen, sich ein Haus, genannt “hytta”, an den abgelegensten und unwirtlichsten Stellen zu bauen. Dorthin schleppen sie dann Essen und Getränke über glitschige Trampelpfade. Andere wandern auch bei miesem Wetter durch die baum- und strauchlose Landschaft.
 

 

 

Ein recht überraschender und sehr kurzer Anblick, wenn man mit den üblichen 80 km/h nach knapp 8 km aus dem monotonen Svartisen-Tunnel “geschossen” kommt. Im Herbst kann man ohne Lebensgefahr zurücklaufen und fotografieren.

Hier bei Kilvik, am Ende des vom Holandsfjord abzweigenden Nordfjord, liegt auch vollkommen unscheinbar das E-Werk im Fels, das aus dem Wasser des hoch gelegenen Storglomvatnet Strom erzeugt.
 

 

 

Dort drüben, am Südufer des Holandfjords, liegt irgendwo Reindalsvik, ein Platz, an dem eine Berliner Firma vor rund 70 Jahren Graphit abbaute und verschiffte.

Als ich 1997 diese Küste entlang tuckerte, um den weiter links liegenden Svartisen-Gletscher, der ins Meer kalben sollte, zu besichtigen, wusste ich von diesem Ort noch nichts und ärgerte mich nur über die fehlenden Anlege-Möglicheiten im Holandsfjord.

Später laß ich dann das Buch “A/S Mineral” von ###, das ich in der Bibliothek von Inndyr fand. Ein ehemaliger, seinerzeit noch junger Mitarbeiter dieser Firma schildert darin mit einfachen, vollkommen unpathetischen Worten die unglaublich harte Arbeit bei der Errichtung des Werks. Und wie kreativ die Belegschft wurde, nachdem die Besatzer alle Radios einsammelt hatten.

Diesmal wollte ich nun wissen, welches der drei am Südufer erkennbaren Gebäude denn nun Reindalsvik war. Die Besatzung des Fährschiffes, das die Touristen von der Rv 17 über den Fjord zum Anleger bei Enga fährt, um den Gletscher nach einem ordentlichen Fußmarsch zu besichtigen, wusste es natürlich. Es liegt, genauer es lag, unter dem zernarbten Teil des Abhangs, in den ein kleines graues Kreuz einkopiert ist. Die Graphit-Produktion wurde 1946 mangels Absatz - oder mangels Initiative dazu - eingestellt und der Versuch, Glimmer kostendeckend abzubauen, scheiterte etliche Jahre später ebenfalls.

Das Buch hat mich stärker beeindruckt als jedes Heldenepos. Die Menschen jener Zeit und dieser damals weit abgelegenen Landschaft müssen ein durch nichts zu erschütterndes, wie man sagt, sonniges Gemüt besessen haben. (Die Rv 17 wurde erst viel später gebaut.)

Mal seh’n, ob ich eine Übersetzung des Buches ins Netz stellen an.

 

 

 

Hier bei Halsa ist - 180 km ab Bodö - erstmal Schluss mit der Landstraße Rv 17. Um weiter in den Süden zu fahren, muss man auf die Fähre warten.

Der Berg mit der Doppelspitze liegt auf der Insel Melöy.

Ein kurzer Rückblick:
 

 

 

Am 4. August um 4:30 bot sich etwas nördlich von Melöy, mit PHINE auf dem “Weg” nach Ytre Melöy, dieser Anblick. (Der Berg links ist Kunna.)
 

 

Vågaholmen (Rödöy)

 

 

Ich würde sagen: dies ist der abgelegenste Ort der abgelegensten Gemeinde der norwegischen Küste. Dieser Supermarkt mit seinem kleinen Selbstbedienungskaffee ist de facto das Zentrum der Gemeinde Rödöy, zu der auch die Insel Myken mit ihren Dutzend Einwohnern gehört.

Vågaholmen ist das Zentrum der Gemeinde, die nur aus Inseln besteht, denn der Teil der Geminde, der geographisch auf einer Halbinsel des Festlands liegt, ist von diesem durch den Svartisen-Gletscher abgetrennt und kann nur mittels Fährschiff erreicht werden. Schon im Frühherbst kann man die Gemeinde nach 18 Uhr nicht mehr in Richtung Süden verlassen. “Schläft man eben im Auto” war der Kommentar eines Norwegers.

Der Ort Vågaholmen wird von den Touristen wohl kaum wahrgenommen, denn er ist nur über eine Stichstraße von der Rv 17 zu erreichen.
 

 

 

Vågaholmen besitzt noch nicht mal einen richtigen Hafen. Die Personenfähre muss an einem relativ ungeschützten Kai anlegen - deshalb übernachtet sie wohl auch in dem geschützteren Hafen von Myken. Der Gästekai ist ordentlich aber ebenso ungeschützt.

Das flache weiße Gebäude im Hintergrund ist der Supermarkt.
 

 

 

Blick über den Gästeanleger zum flachen, weißen Rathaus der Gemeinde Rödöy.
 

 

Die Gemeinde soll über 1300 Einwohner haben, das wären 2 pro Quadratilometer.
 

Die Gemeinde kann eigentlich - trotz aller Zuschüsse - nur den Mangel verwalten. Selbst am Rathaus mangelt es an Brettern für die Außenverkleidung.
 

 

 

Dafür scheint das E-Werk, das mit der Nachbargemeinde betrieben wird, keine Not zu leiden. Hier wird möglicherweise auch entschieden, ob Myken auch dann noch mit Strom versorgt wird, falls das alte Seekabel dorthin ersetzt werden muss.
 

 

 

Auch der etwa 10 Jahre alte Rot-Insel-Löwe ist noch in gutem Zustand.
 

 

 

Blick zur Insel Rödöy, dem ehemaligen Zentrum der Gemeinde, zu der bis 1884# das Gebiet der heutigen Gemeinde Melöy gehörte. Auf Rödöy steht auch - wenn ich recht gezählt habe - die einzige Kirche der Gemeinde.

Diese merkwürdige Gemeinde kommt auf Wiedervorlage, wenn auch nicht mehr mit dem eigenen Boot.
 

 

Kleine und große Fährschiffe

 

M/S RÖDÖY
50/70 Autos
Jektvik - Kilboghamn
60 Minuten
137 NOK inkl. Fahrer
Letzte Fahrt: 18:00

An dem “kleinen” Fährschiff führt kein Weg vorbei, wenn man sich erst einmal auf der Rv 17 bis Jektvik begeben hat.
 

 

Die Vesteraalen, eins der ältesten und - wie ich finde - häßlichsten Schiffe der Hurtigrute.

An der Kabine war nichts auszusetzen und die “Laufruhe” des Schiffes war sehr gut.

 

In Rörvik hat man eine Stunde Zeit, an Land zu gehen. Das hieß für mich, schnell mal in der gemütlichen Kneipe “Fyrastua” - direkt am Kai - ein Bier zu trinken und ins Internet zu gehen.

Das große Fährschiff, nämlich die Hurtigrute, hätte ich vermeiden können, aber ich hatte kurz vor Mo i Rana einfach die Nase voll von der Kurverei über die engen norwegischen Straßen. Also bog ich nach Nesna ab und wartete auf die nächste Hurtigrute in Richtung Süden.

Die Fahrt bis Bergen wäre ein zeitaufwendiger Umweg. Trondheim bietet sich eher als Ziel an, wenn man via Oslo in den Süden will. Auch “betriebswirtschaftlich” ist die Hurtigrute im Herbst und für “Pensjonisten” eine gute Alternative:

  • Der Autotransport von Nesna bis Trondheim kostet etwa so viel wie eine Tankfüllung Benzin, 647 NOK. (Literpreis zur Zeit um 12 NOK.)
  • “Pensjonisten” zahlen - immer - nur 50% des Personentransport-Preises, für diese Strecke also 462 NOK.
  • Eine Außenkabine (mit bequemem Bett, Dusche und Toilette) für eine Person kostet ab 15. September 247 NOK (statt 623 NOK in der Hauptsaison), also nur etwas mehr als die Erlaubnis, im Hafen von Tromsö eine Nacht sein Boot festbinden zu dürfen.
  • Abfahrt in Nesna um 11 Uhr, an Land in Trondheim um 7 Uhr. Entfernung ca. 230 Seemeilen.

 

Ich hatte mich am Abend telefonisch erkundigt, ob ein Autoplatz an Bord frei sei.

Die wichtigste Unterlage zur Planung ist die schmale Broschüre “RUTEPLAN og Priser for Distansereiser”.

Über “Distanzreisen” habe ich nichts im Internet gefunden.


Dovrefjell
 

 

Nach Trondheim (weder die Stadt noch die Landschaft drum herum können mich sonderlich begeistern) und Oppdal (auch ohne speziellen Reiz für mich) folgt der Aufstieg zum Dovrefjell.

 

 

 

Kongsvoll, die letzte Bahnstation unterhalb der Baumgrenze, 886 m über Meeres-Null.

Die etwas tiefer liegende Station Drivstua wäre ein noch malerischeres Motiv gewesen, das ich aber im Vorbeifahren zu spät entdeckt hatte. Hier, bei der Dovrebahn (Oslo-Trondheim), findet sich auf einmal das Bestreben, historische Gebäude zu pflegen und zu erhalten.

Man könnte auch so argumentieren: diese Gebäude wurden aufwendiger errichtet, als die einfachen Bahnhofsgebäude der Nordlandbahn (Trondheim-Bodö).
 

 

 

Diese Hochebenen haben es mir angetan, vielleicht weil sie eine vergleichbare Fernsicht bieten wie die weiten Wasserflächen entlang der norwegischen Küste.

Enge Gebirgstäler können mich für ein paar Stunden mit ihren malerischen Schluchten fesseln, für längere Zeit fühle ich mich durch Täler und Berge beengt.
 

 

 

Eine Pflanzenwelt, die es nach meinem Geschmack mit Tulpen und Veilchen aufnehmen kann.
 

 

 

Bitte genau hinsehen! Die unteren Wolken in der Bildmitte liegen tiefer als die Fahrbahn.

Folglich endet hier das Dovrefjell und das von rechts kommende ###tal ist erreicht. Voraus liegt das Städtchen Dombås, ein netter Skiort und Miniatur-Eisenbahnknoten, denn hier zweigt die Strecke nach #Åndalsnes ab.
 

 

Sognefjord von achtern

 

In Bergen hatte ...

Mit dem Auto mal hinfahren, um zu sehen, was ich verpasst habe, war mir ein paar zusätzliche Kilomter wert. In Otta verlasse ich also die E6 und fahre nach Westen.
 

 

 

Am Fuße dieses klotzigen Bergs liegt Lom. Dort biegt man links ab, um an das Ende des Sognefjords zu kommen.
 

 

 

Lom überrascht mich. Es ist also doch möglich, dass in Norwegen eine Art Bebauungsplan vorliegt und befolgt wird. Alle Häuser des Ortes sind in dunklem Braun ausgeführt und vermitteln den Eindruck eines noblen Skiortes.
 

 

 

Mal was Neues für mich. Rentiere und Elche ebenso wie freilaufende Schafe und Ziegen auf Fernstraßen hatte ich schon, warum also nicht auch freilaufende Kühe? Vielleicht waren sie auch nur ausgebrochen, ein Hinweisschild gab es nicht. Die vorwurfsvollen Blicke lassen jedoch ihren Anspruch auf die Straße vermuten.
 

 

 

20 Minuten später. Kein Baum und kein Blatt mehr. Aber auch kein einziges Auto mehr.
 

 

 

Dafür von den Bergen fallendes Wasser, das bei dem warmen Starkwind, der durch das Tal jagt, schon leicht verweht.
 

 

 

Damit hatte ich nicht gerechnet. Die Strasse 55 führt bis auf 1400 m hoch über das Sognefjell. Das allein hat den Umweg gelohnt.

Meine eletronische Straßenarte des ADAC ist doch nur ein müder Abklatsch einer Papierkarte und an vielen Stellen falsch und unvollständig, jedenfalls was Norwegen betrifft.

Ebenso landesüblich falsch - in 10 von 12 Monaten - ist das Schild mit dem Hinweis auf einen gedeckten Tisch und ein warmes Bett.
 

 

 

 

 

 

 

Das enttäuschende Ziel meiner Neugierde: einer des Fjordarme, die man als das Ende des Sognefjords betrachten könnte. Sie alle tragen eigene Namen. Dieser hier ist der Kaupangerfjord.

Der vom Meer am weitesten entfernte Punkt dürfte am Ende des Lüsterfjords bei ### liegen.

Das netteste Ende scheint mir das Städtschen Sogndal zu sein.

Nimmt man die Mittelachse des Sognefjords als Bezugsgrüße, so endet er bei Årdalstangen an einer Aluminiumfabrik.

 

 

 

Dafür treffe ich in Årdalstangen und Övre Årdal (auf dem Foto) unerwartet auf eine bedeutende Industrieansiedlung, die auf dem gleichen Rohstoff basiert und von derselben Firma genutzt wird wie in Glomfjord: billiger Strom und Norsk Hydro .

Im Hintergrund ein See, kein Fjordende.
 

 

 

Goldener September. Diese Straße führt von Övre Årdal über Tyin zur E16, die von Bergen kommt.

Den Tipp zu diesem kleinen Umweg erhielt ich von einem deutschen Ingenieur, der in Årdalstangen die Aluminium-Produktion auf ein moderneres Verfahren umstellt.  ### Kauf der deutsche Alufirma ###
 

 

Aus Gold wird Bronze

 

 

Eine dünne Wolkenschicht verschiebt den leuchtend rotgelben Ton der Abendsonne ins bronzefarbene. Ich bin in der Nähe von Hönefoss. Ab da wird es dann duster. (Meine alte Abneigung gegen Oslo!)

Ein paar Stunden später verabschiedet sich auf den neuen Autobahnstücken um  Oslo das bettelarme Norwegen mit einer Albernheit: man muss mehrfach anhalten und jeweils 20 Kronen bezahlen. Die schwedischen Autobahnen, lieber Wolfgang, darf man gratis befahren.

Dafür schmeckt mir das norwegische Brot besser als das schwedische ;.)
 

 

 

 

Zum vorherigen Kapitel / Previous chapter 

Nach oben / Top of page (chapter)

weiter zum nächsten Kapitel / Next chapter